Collies vom Widdumhof

Collies for life!




Tierärzte als Abzocker

Tierärzte als Abzocker?
Ist das der Weg der Veterinärmedizin?

© Autor: Klaus-Rainer Töllner, Biologe 06.09.2017
Mit freundlicher Genehmigung des Autors Klaus-Rainer Töllner, Biologe  und Artgerecht
Quelle: Artgerecht
Es gibt sie noch, die Tierärzte und Tierärztinnen, die einen hohen ethischen Anspruch an sich und ihre Arbeit anlegen. Das Ziel jeder Behandlung müsste ja eigentlich
sein, den Patienten möglichst so zu versorgen, dass man ihn lange oder gar nicht mehr sieht. „Geheilt entlassen.“ Und darauf müsste man stolz sein. Meine
Hochachtung für alle Veterinäre, die so verantwortungsbewusst handeln.

Aber die Suche nach einem derart verantwortungsbewussten Tierarzt, einer vor allem von der Liebe zum Tier geprägten Tierärztin, wird nicht so schnell erfolgreich
sein, denn diese Spezies stirbt anscheinend aus. Trotzdem sollten Sie sich die Mühe im Interesse ihres Tieres machen. Hier einige Punkte, auf die Sie achten sollten.

Heilen oder Patienten erhalten
Immer häufiger stößt man darauf, dass alles dafür getan wird, sich den Patienten zu erhalten. Von Heilung keine Spur. Ein Medikament nach dem anderen wird
ausprobiert, immer mehr Nebenwirkungen werden damit inkauf genommen und immer wieder wird eine weitere Untersuchung für nötig befunden, die neue
Medikamentengaben auslöst u.s.f.

Mir sind zig Tierhalter bekannt, die bis an den Rand ihres finanziellen Ruins getrieben wurden, weil sich die Liebe zu ihrem Hund oder Pferd dementsprechend
ausbeuten ließ. Rechnungen von 1.000, 2.000 Euro und weit darüber innerhalb weniger Monate sind keine Seltenheit. Viele Tiere werden zu Dauerpatienten, die
dann noch weit höhere Kos­ten verursachen. Oft ist das verbunden mit einem langen Leidensweg der behandelten Tiere. Die Endstation heißt „Einschläfern“ – was für
ein freundliches Wort für Umbringen. Das Tier ist aus­therapiert, so heißt es. Schicksal. Verantwortlich dafür ist niemand, am wenigs­ten der Arzt.

Wer jetzt nicht einschläfern lassen will, quält sein Tier und muss mit Anzeige wegen Tierquälerei rechnen. Ist das nicht pervers? Steht hier nicht einiges auf dem
Kopf?

Eine Spritze als Einstieg muss es schon sein
Kaum steht der Hund auf dem Untersuchungstisch, bekommt er schon eine Spritze verpasst, was immer die auch enthält. Haben Sie die Erfahrung auch schon
gemacht? Besonders erschreckend der oft leichtfertige Einsatz von Antibiotika und Kortison. Diese Mittel schaffen kurzfristig Vertrauen und Bewunderung, denn damit
lassen sich Symp­tome oft schnell beheben.

Treten dann die Symptome erneut auf, wird höher dosiert, „das muss halt leider sein“. Und reicht das immer noch nicht, kommt es zu einer Dauertherapie, nun ist die
Krankheit chronisch geworden, „da kann man nichts machen“.

Wegen der vielen Nebenwirkungen werden auch andere, neue Symptome erzeugt, die ebenfalls behandelt werden müssen und so geht es fort. Aus diesem
Teufelskreis kommen viele Tiere und ihre Halter nicht mehr heraus. Ist es eigentlich zuviel verlangt, sich als behandelnder Arzt darüber Gedanken zu machen und das
Geldverdienen hintanzustellen?
Typisch für diese Ärztegruppe ist, dass sie der Natur, den Kräutern und anderen sog. alternativen Therapien, jede Wirksamkeit absprechen und für Quacksalberei
erklären. Das sogar dann noch, wenn das Gegenteil offensichtlich ist. Man bekommt dann gerne gesagt: „Reiner Zufall“ oder – noch besser – „das sind die späten
Erfolge meiner medikamentösen Therapie“.

Ein Lob der Bildzeitung
Es ist der „Bild am Sonntag“ zu danken, dass sie dieses brisante Thema in ihrer Ausgabe vom 10. April 2011 auf zweieinhalb Seiten ausführlich behandelt und so publik
gemacht hat.

Die Bildzeitung schreibt:

„Unsere Reporterin ging mit ihrem gesunden Beagle David zu sechs Tierärzten und bekam sechs verschiedene Diagnosen. Ein Report zum Jaulen.“

Ja, es schreit und stinkt zum Himmel.

Das, genau das ist die Realität und schon seit mehr als 20 Jahren und mit steigender Tendenz. Es geht nur noch um den Kommerz.
Die Bildzeitung hat die Leiterin des Bundesverbands praktischer Tierärzte damit konfrontiert, dass in einem Fall ein Antibiotikum ohne eindeutige Diagnose
verabreicht wurde und bekam zur Antwort: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Tierarzt ein Antibiotikum abgibt, wenn er nicht sicher ist, dass eine Infektion
vorliegt.“ Na wunderbar. Darüber kann ich nur lachen oder eigentlich weinen, denn genau das ist die Regel. Ich kriege es täglich berichtet.

Wer kontrolliert eigentlich diese Ärzte, wer klagt sie an? Die Tiere lassen es über sich ergehen und leiden still. Und die Halter bezahlen die Rechnung, ohne zu
murren, der „weiße Kittel“ macht sie stumm.

Diese Veröffentlichung in Bild ist auch Schutz und Hilfe für Autoren, wie Frau Dr. Ziegler mit ihrem Buch Hunde würden länger leben, wenn … und für alle, wie auch
diese Zeitung artgerecht, die solche Themen aufgreifen.

Tierarzt, Tierärztin aus Liebe zum Tier?
Wie konnte es eigentlich zu diesen Zuständen kommen? Veterinärmedizin studiert man doch vor allem aus Liebe zu den Tieren. Kommen diese Ärzte gar nicht mehr
auf den Gedanken, dass sie unehrlich handeln, unethisch? Sind sie denn von der Richtigkeit ihres Tuns überzeugt? Wahrscheinlich ist das so, denn ihre Ausbildung ist
genau darauf konzentriert. Natur findet als Therapieform nicht oder nur in geringem Umfang statt. Und schon während des Studiums werden die angehenden
Veterinäre von den Pharmafirmen angesprochen und mit verlockenden Angeboten geködert. Fragen Sie doch ihren Tierarzt mal danach? Fragen Sie, woher die Mittel
für die Einrichtung der Praxis gekommen sind.
Big pharma, big business ...

Die Pharmaindustrie baut den Veterinäranteil massiv aus und tut mit Hilfe ihrer Lobby alles dafür, Naturmittel und alternative Therapien zu diskreditieren und
möglichst verbieten zu lassen. Vorneweg arbeitet in deren Interesse die zuständige Kommission in Brüssel mit ständig neuen oder erweiterten Erlassen, die dann in
nationales Recht umgesetzt werden müssen. Dahinter können sich die deutschen Politiker fein verstecken.

Die Texte und Formulierungen der Verordnungen sprechen dafür, dass sie, zumindest teilweise, von Fachleuten aus der Pharmaindustrie und in deren Interesse
verfasst wurden.
Es ist höchste Zeit, die dafür zuständigen und verantwortlichen Personen daraufhin zu überprüfen, in wessen Interesse sie arbeiten und wie bestechlich sie sind.
Wir von artgerecht werden aufmerksam dafür bleiben, welche Pläne Politiker zu diesen Themen verfolgen, und Sie darüber informieren, im Interesse des
Wohlergehens von Hunden und Pferden.

Seien Sie also wachsam, liebe Leserinnen und Leser! Alle diese Leute in Politik und Verwaltung sind für uns da und nicht für die Pharmaindustrie und auch nicht für die
eigenen Interessen. Allerdings haben das anscheinend viele vergessen. Wenn Ihnen irgendetwas auffällt, das veröffentlicht werden sollte, teilen Sie es uns mit!
Share by: